Mittwoch, 21. Mai 2014
Viva la Revolution
Der Urlaub,

Wer Erinnert sich nicht gerne an seine Kindheitstage?

„ Liebe Oma, Mama sagt, ich soll sagen das es mir gut geht. „ Mama sagt, dass ich Dir schreiben soll das Wetter ist schön: Oma, das Wetter ist schön“.

"Liebe Oma, ich mache nun Schluss, die anderen Jungs haben eine tote Qualle gefunden und der Harald von Gegenüber, der sagt immer, das nur Er mit dem Stock Ihr ins Auge picken darf“.

Aber die unbeschwerten Kindertage sind nun vorbei.

Sie sind einer offiziellen Vierzig Stunden Woche gewichen, von denen 5-6 Überstunden eh unentgeltlich sind. Dazu kommen noch 2-4 Stunden Telefondienst mit Kollegen wenn man unterwegs ist, exklusive Hin /Um- und Rückfahrten kommen wir im Schnitt auf Fünfzig bis Sechzig Stunden, den der Arbeitsweg ist ja unsere Sache!

Warum fahren wir überhaupt weg von der Arbeit?

Es soll ja Arbeitgeber geben, die würden sich auch über einen geringen Obolus freuen.

Sagen wir zwanzig Euro im Monat? Dafür dürfen wir dann einen Briefkasten mit unseren Namen an seiner Gebäudewand anbringen. Im Gegenzug haben Wir eine feste Meldeadresse.

Man wird sich sicherlich gütlich mit seinen Kollegen einigen können, wer sich nun gerade unter dem Schreibtisch einem unruhigen Schlaf hingibt mit einem vorgegebenen Mandra aus verbeultem Lautsprechen: „ Ihr dürft nicht schlafen, schlafen ist eine Sünde eurer Firma gegenüber…“
.
Aber der Mensch ist ein Herdentier, ein Rindvieh steht vorne der Rest läuft hinterher.

Nein! Wir doch nicht!

Wir, also der Schreiber dieser Zeilen und der geneigte eventuell freiwillige Leser?

Wir nicht!
Wir sind Individualisten!

Rebellen in Ausbildung, Heldenhelfer mit der Lizenz zum, um die Ecke gucken.

Wir hatten als halbstarke keine Ahnung wer das war. Aber Fahnen, Aufkleber und Anstecker umgaben uns mit dem Abbild von Chez Guevara, Homer Simpson und Garfield.
Revoluzzer par excellence.

Diese jugendliche Unbeschwertheit ergreift uns noch heute von Zeit zu Zeit. Oder haben Sie zum Ende des Vorjahres spätestens zum Anfang dieses Jahres nicht Ihre Urlaubsplanung eingereicht?

Gut, man kann ja verstehen, im April da ist viel Los, im Sommer ist eh schon so wenig Personal da und im Dezember kommt überraschenderweise das Weihnachtsgeschäft.

Kennen Sie das Geräusch , wenn in einer riesigen Bibliothek der Stempel auf eine Leihkarte gehämmert wird? BÄÄM! So ähnlich hört sich der Stempel an den Ihr Chef am liebsten hätte!

Der 3 G wie Er in Fachkreisen genannte Urlaubsstempel ist oft Gegenstand manch lustiger Verhandlungen beim Arbeitsgericht.

Ohh? Sie haben noch nichts vom 3 G Stempel gehört? Auf ihm eingeprägt sind drei einfache aber wirksame Worte:

- Gesehen
- Gelacht
- Gestrichen

Aber lassen wir uns nicht beirren! Nein, wir doch nicht! Custer gab auch nicht auf als Er am Little Big Horn niedergemetzelt wurde!

Dann eines Tages, und glauben Sie mir, diesen Tag gibt es jedes Jahr aufs Neue.Man weiß nur nicht wann…

Der Chef kommt auf sie zu, die Kollegen in Ihrer Umgebung blicken sich panisch um. Sie suchen Fluchtmöglichkeiten oder einen Weg beschäftigt auszusehen…

Nur der große Lange aus der Technik, mit dem wir uns seit fünf Jahren echt super verstehen, wir aber nicht mal seinen Vornamen wissen, der zaubert von irgendwoher einen Lampenschirm her und setzt ihn in sich auf, und spielt Stehlampe. „ Ich bin eine Lampe, ihr könnt mich nicht sehen“.
– Ja klar nuschel mal weiter und ich zieh Dir am Kettchen, mal sehen wie Du leuchtest…

Ihr Chef steht nun also vor Ihnen und das einzige was Ihnen einfällt ist Psalm 23:

„ …. Und ob ich schon wandert im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, Denn du bist bei mir, Dein Stecken und Stab trösten mich…“.

Warum denken Wir in solchen Momenten bloß an Erlösung?

„ Nunja, Sie wollten ja Urlaub. Ab Montag fünf Tage, dafür machen Sie dann Samstags die Inventur!“.

Viva la Revolution! Wir haben gesiegt...

Gut, es ist Hauptsaison dh. Es wird teurer, Oma hat am Mittwoch Ihren 95ten Geburtstag aber den hat Sie nächstes Jahr auch nochmal, wozu ist Demenz den sonst da? Und eigentlich passt es uns nun gar nicht… aber wir haben nun Urlaub!

Es ist Freitagnachmittag, woher kriegen wir nun einen Urlaubtripp? Ab ins Reisebüro!

„ Guten Tag, ich möchte Urlaub. Es soll warm sein, nicht zu warm! Ruhig sein und so das man abends auch was erleben kann. Deutsch müssen Sie verstehen und das Land sollte eine Einfuhrgenehmigung für die allmorgendliche Bildzeitung haben. Aber nichts Muslimisches! Sonntags muss es Schweinebraten geben! Keine Briten, Russen, Eskimos, Niederländer oder Ortsansässige Eingeborene, man will ja unter sich bleiben!

Ratz Fatz gebucht, Sonne wir kommen! Gut es gab kein Direktflug, aber die 230 Kilometer bis zum anderen Flughafen umgehen wir durch eine´ Europa in 3 Tagen sehen´ Bustour.

Sechzig bescheuerte Menschen in einem Bus mit 1 Toilette inkl. einer Älteren Reisebegleiterin die völlig in Ihrem Job seit nunmehr 35 Jahren auf geht: „ und in 6,8 km auf der rechten Seite, Ohh zu spät! nunja wer es nicht gehen hat oder wer es nochmal sehen will auf der Rücktour… aber merken Sie sich bitte dann steht das Wahrzeichen ( bitte Name eingeben) auf der linken Seite.

Würzen wir das noch mit unserem Busfahrer, dem Pawel! Dänisch-Polnischer Aushilfskoch und nur Ersatzweise der Fahrer. Er verliess den Rave bereits vor zwei Tagen und die Wirkung der Uppers und Downers kann man mit Kaffee und gefälschtem Chinesischen Aspirin bis zu einem gewissen Grad aufrechterhalten, aber für wie lange ?

Brügge ist toll, die Autobahn Ab und zufahrt wurde bereits fertiggestellt, wann der Rest der Baustelle wegkommt war bis zum Urlaubsende nicht zu erfahren.

Amsterdam hab ich leider verschlafen, eine flüchtige Urlaubsbekanntschaft von Platz 17 C schickt mir aber Ihre Bilder zu.

Paris war schick, diese breiten Verkehrskreisel wirken nach der 30ten Umrundung sehr beruhigend.

Einzig Pawel war in diesem Moment etwas störend, mit seinen Heimatlichen Flüchen und Gebrüll war er kurz davor mir den Urlaub zu versauen.

Aber ich muss schon sagen gegen die drei Pariser Taxifahrer hat Er sich geschlagen wie die Tapferen 300 an den Thermopylen.

Ahuu!!

Angesichts seiner Fähigkeiten im Nahkampf sehe ich doch davon ab mich über Ihn zu beschweren. Oder vielleicht doch? Aber dann nur über einen Fake Email Account…

An London kann ich mich kaum erinnern, ich weiß nur noch da war dieser lange dunkle Tunnel und plötzlich wurde es Taghell und warmes Licht ließ meine Augen tränen… ich fühlte mich wohl und geborgen …17 C lächelte mich nur an und versprach mir auch diese Bilder.

Athen! Ich kann die Griechen nun verstehen. Sie brauchen unsere Hilfe! Eigentlich brauchen Sie jede Hilfe die Sie bekommen können. Gleich zuhause werde ich eine Sammelaktion in meinem Freundes -und Familienkreis starten.

Lieber Leser! Die haben da nur kaputte Häuser und so wie ich das verstanden habe seit fast zweitausend Jahren. Überall stehen kaputte Säulen und Dinge und etwas das muss die Hauptfiliale von meinem Lieblings Griechen um die Ecke sein. Die Akropolis!

Warum die Griechen ein „ Die“ davor setzen weiß ich nicht, aber sind halt andere Länder und Sitten dort…

Rom, nun in Rom ist es genauso schlimm wie in Athen nur da denke ich mal ist die Heilige Katholische Kirche und die Mafia schuld. Wobei ich mir nicht sicher bin wo das eine Anfängt und das andere endet…

Auf dem Flughafen angekommen und nun glücklich im Flugzeug sitzend wache ich durch das Beifall geklatsche meiner Mitreisenden auf.

Ich lasse mir Bilder von meinem Check Inn von 17 C zuschicken…

Leider können wir nicht landen, die hiesigen Fluglotsen streiken und überhaupt erfahren wir erst jetzt von der Konkurs Anmeldung unseres Reisebüros…

Nach sechszehn Stunden darf das Flugzeug auf einer Militärbasis landen. Ich weiße 17 C drauf hin, dass ich gerne ein Bild von dem Schild hätte:

„ Area 51 „

hieß so nicht ein Berühmter Club in New York?...

Der Urlaub neigt sich leider viel zu früh dem Ende hin. Trotz Insolvenz schaffte es das Reisebüro, uns einen Rückflug zu ermöglichen.

Gut… das Flugzeug sollte nicht in der Heimat landen, aber ich bin mir sicher, dass ich angesichts der Schnellunterweisung einer professionellen Stewardess, die Fallschirm benutzung wie im Schlaf anwenden werde.

Nur die Risikolebensversicherung machte mich stutzig. Stand doch der Name des Reisebüros als Nutznießer…

Auf dem Weg nach unten schickte mir 17 C ein paar Bilder per Whats App.

Wir scheinen nun eine glückliche Fernbeziehung zu führen. Sie versprach mir, mich mittels Bilder über unsere Gemeinsamen Aktivitäten auf dem Laufen zu halten…

Fast rechtzeitig stempelte ich ein, zeigte neidischen Kollegen meine Urlaubsfotos und auch wenn ich zuletzt im Flugzeug geschlafen hatte, ich wollte wieder Urlaub haben!

Aber nun hatte mich der Alltagstrott , diese monotonen 65 Std. in der Woche ( Während meines Urlaubes gab es neue Tarifverhandlungen) und das trübe graue Wetter wieder…

„ Ach, Ähm Chef? Hätten Sie mal kurz Zeit für mich?“

VIVA LA Revolution!!

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Mittwoch, 14. Mai 2014
Sie haben Ihr Ziel erreicht
Ich bin fast vierzig. Bis vor einem halben Jahr war ich ein sehr stolzer Besitzer eines Nokia 6130.

Böse Stimmen haben immer wieder behauptet das sich das Nokia Museum darum bemüht, schließlich wäre es das einzige seiner Art das bis dahin immer noch benutzt werden würde… elendes Pack!

Dem Fortschritt immer hinterher blickend, belächelte ich meine „ jüngeren „ Kollegen, wenn es Mitte des Monats war und Ihr Guthaben alle und bereits zur Frühstückspause nur noch 15 % Akkuleistung zu Ihrer Verfügung stand.

Musste mein „Antikes“ Stück doch nur einmal in der Woche zart aufgeladen werden und bereits zur damaligen Kaufzeit gab es ein SMS Freipaket…

Es kam wie es kommen musste, eine jede Beziehung endet und somit auch meine innige Beziehung zu diesem geliebten Konsumstück.

Ersatz musste her! In einem unüberlegten Moment stellte ich die Frage welches zurzeit das Beste Mobiltelefon sei.

Offen in den Pausenraum gestellt sollte eine solche Frage nur im Beisein von einem Rechtsanwalt und einem Gewerkschaftsvertreter gestellt werden.

Der Anwalt nahm wirren Blickes, und mit einem Auge auf sein zukünftiges Einkommen das sich seit der Frage bedächtig erhöht hatte, die Zivilklagen wegen Beleidigungen und Gegenklagen wegen Verruf auf.

„ Du hast doch keine Ahnung“, „ G4 ist besser als das normale H Netz“, - „ Android gibt es bessere Apps und die Updates sind automatisch“

Ich fragte mich warum man ein Haarnetz tragen sollte, aber mittlerweile trage ich einen praktischen selbstgefalteten Hut aus Alufolie. Die Metallfarbe passt sowohl zum hintern freien Patientenumhang als auch zum modischen Sportsakko…

Der Gewerkschaftsvertreter handelte bereits mit der Geschäftsleitung einen neuen Tarifvertrag aus, weil es zum einen eh an der Zeit wäre und weil meine Kollegen nicht dazu zu bringen waren Ihre Arbeit wieder aufzunehmen, was in seinen Augen einem Streik mittels einer Vollabstimmung gleich käme.

Die Tirade die darauf folgte ließ mich die nächsten drei Wochen nicht schlafen. Ruhelos wälzte ich mich umher die Gesichter meiner Kollegen zum Teil Wutverzerrt schrien mich an:“ Saaamsung, Nokiaaa, Taco Bell…“.

Taco Bell ist die Ultimative Antwort der Amerikanischen Regierung auf Alles, zumindest in South Park: " Nene das ist kein abgestürtztes Ufo , hier wird ein Tacobell eröffnet.

Körperlich ein Wrack, ein Doktor auf den Fersen der immer wieder Kommentare abgab ich sei sein Studienobjekt, schließlich sei ich der Beweis dass man nur von Kaffee und Energydrinks leben könne.

Der nebenbei ein Interview gab während ich mich durch den Datendschungel kämpfte der sich vor meinen Augen aufbaute kroch ich in den Handystore:

Blass, Augenringe unter den Augen, möglicherweise etwas Schaum vor dem Mund krächzte meine ausgedörrte Kehle …meinen Wunsch heraus.

Achtzehn Tage Prüfteste, Resümees und Unboxed Videos und vieles mehr wovon ich nicht bis dahin nicht einmal wusste das es so etwas gab, brachte mich zu meinem neuen Gerät.

Der geschockte Storemitarbeiter hat mich später der Presse gegenüber als Penner im Gollumstyle beschrieben, ich weiß bis heute nicht was Er damit sagen wollte…

Gut ich hätte nicht versuchen sollen Ihm den Ringfinger abzubeißen als ich den Karton in Händen hielt, Er hätte ja auch seine verdammten Wichsgriffel von meinem Karton nehmen können kaum das ich Ihm das abgezählte Geld auf seinen Tresen geknallt habe.

Und ja.. ich habe eventuell etwas von einem Schatz gefaselt aber der Richter hielt mich während der Verhandlung für Reumütig und die hundertfünfzig Stunden Sozialarbeit, gebe ich meinen Freunden gegenüber als Ehrenamt aus!

Da saß ich nun am Ziel meiner Odyssee, die weißen Handschuhe ließen mich wie Mickey Mouse aussehen aber meinen schweißnassen Händen wollte ich es nicht zumuten das neue Gerät auszupacken.

Überhaupt war das Auspacken ein Problem für sich.

Schließlich stand einem Fachforum das die „ Displayfolie“ möglichst Staubfrei aufzubringen sei.

Einfach so!

Keine genauen Angaben.. nichts, selbst der Duden gab keine Aufschlüsse was „ möglichst“ nun meinte.

Mein Besuch im Baumarkt ist Gegenstand einer anderen Geschichte, aber glauben Sie mir, tragen Sie nie in der Abendlichen Dämmerung eine 2 Meter lange Folienrolle in Ihre Wohnung und verkleben dann Ihr Fenster mit Zeitungspapier.

Der Leiter der SEK Truppe hat dann doch meiner allzu neugierigen Nachbarin doch noch erklärt das ich weder ein Drogenlabor eingerichtet habe noch das ich eine Leiche kleinsägen wollte…

Der von mir geschaffene Reinraum war also die Perfekte Umgebung um die Verpackung zu öffnen. Zittrig schob ich das Skalpell zwischen Öffnung und Bodenteil des Kartons.

Der Tesafilm gab der scharfen Schneide nach, der Deckel ließ sich exakt öffnen.

Eine Woche träumte ich davon und rief auch nachts einen bis dato guten Bekannten an der ein IHK geprüfter Packmitteltechnologe war, und lies mir das Öffnen des Kartons Punkt für Punkt erklären.

Nebenbei möchte ich erwähnen dass es mittlerweile irgendetwas vor 3 Uhr Nachts war und Er von mir geweckt, in der Warteschleife meines Hausanschlusses wartete – Für den Fall das beim Öffnen etwas schief ging wollte ich Fachmännischen Rat.

Die Anhörung wegen seiner Unterlassungsklage war glaube ich diese Woche.

Da lag es vor Mir, eingepackt in Folie… meine Erregung ließ sich beinahe greifen, zumindest griff ich mir mehrmals an die Brust, der sich durch ungesunden Koffeingenuss anbahnende Herzinfarkt musste warten.

Weitere zwei Wochen später löste ich die Folie ab, die Gebrauchsanweisung konnte ich bis dahin sogar in Koreanisch wiedergeben, schließlich war dieser Teil bestimmt nicht umsonst von einem lizensierten Gerätehersteller abgedruckt worden…

Jedes Mobiltelefon so sagen die Testforen und Prüfberichte sei nur unter korrekten Feldversuchen auf die maximale Leistung zu prüfen.

So saß ich nun in meinem Auto, ließ es sanft in die extra dafür angeschaffte Halterung gleiten und schaltete das Gerät an.

Meine Damen und Herren ich fühlte mich wie der Vampir der im Kino das erste Mal einen Sonnenaufgang in Farbe sah, Bunte und Farbige Buchstaben tanzten über das „Display“ und bildeten unter meinem euphorischen Beifall das Logo dieses Gott gepriesenen Herstellers.

Da ein einfacher Testanruf bei einem wahllos ausgewählten Freund oder einem Bekannten nichts für einen mittlerweile erfahrenen Fachmann für moderne „ Handys“ war, wollte ich die GPS gesteuerte Tracking Funktion ausprobieren.

Mein Name, Meine Wohnadresse, meine Emailadresse für den „Newsletter“, meine Konfektionsgröße, eine „Feeds“ liste für das vereinfachte „Networking“ all das gab ich bereitwillig an.

Bis zu der Frage: Bitte geben Sie Ihr Geburtsdatum an.

Gesagt getan... eine wundervolle weibliche Stimme erklang und ließ verkünden:

Ihre Route wird berechnet.

Einfach so!

Ohne das ich eine Zieladresse eingeben musste ohne mein weiteres Zutun.

Ihre Route wird berechnet, vier Worte die mich nur kurz in den Gegenverkehr brachten weil ich unter Freudentränen nichts mehr sah.

Sie haben Ihr Ziel erreicht! Ratlosigkeit machte sich einem halben Tank später in meinem Inneren breit und die Euphorie sank als ich mich umblickte.

Vor mir hing ein bemoostes Schild:

Städtischer Friedhof

Das Klingeln das der geneigte Leser eventuell hört entsprang der kaputten Vitrine im weiter oben genannten Museum.

Es ist immerhin MEIN altes Mobiltelefon und noch kann ich schneller laufen als der Wachmann der hinter mir hinterher rennt…

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Wie unsere Firma zu einer Kantine kam
Guten Tag! Sie sind der Neue? Wissen Sie, ich war bis vor kurzem auch der Neue.

Aber sehen Sie mich an! Ich bin nun Chef meiner eigenen Abteilung und wie das passiert ist… das weiß ich gar nicht so genau.

Nun sehen sie es ist wie jedes erste Mal, es passiert einfach.

Man macht die Tür auf, der Kollege erschreckte sich und fängt an zu keuchen. Gut man könnte sagen ja auf der Tür war ein Schild vorhanden „Eintreten nur nach Klopfen“.

Aber sehen Sie ich war der Neue und die anderen beiden Kollegen… rückblickend hätte Ich stutzig werden sollen, so wie die beiden sich einen gefeixt haben… nun ja die beiden sagten Mir, „ Geh einfach rein, der Alte macht sich nichts aus dem Schild“.

So stand ich im Türrahmen und sah auf das Gesicht des bisherigen Abteilungsleiters das schnell von Rot zu Blau und zu Violett die Farben wechselte.

Schnell schloss ich die Tür, war ich doch der Neue in der Abteilung. Wenige rasche Schritte und ich stand am Akten überladenen Schreibtisch. Panisch fächelte ich Ihm mit meiner Abteilungsversetzung etwas Luft zu.

Sie mögen nun argumentieren, „ Ja hättest mal den Heimlich Griff gemacht“ – Ja stimmt schon aber mal ehrlich es war noch keine Pausenzeit und das Er sich am Brot verschluckt vor Schreck, das können Sie mir nicht vorwerfen!!

Das Röcheln wurde leiser und erstarb dann mit seinem Besitzer. Was hätten Sie an meiner Stelle getan? „ Na aber Sicherlich es war ein Unfall, Ach der Neue, ja das war klar dass der Ärger macht… „ der Tratsch in Büros ist meist schlimmer als es die Realität ist.

Schnell das Büro verlassen und ich könnte ja behaupten… Ja genau! ER hat mich noch gelobt und somit hat Er noch gelebt als ich bei Ihm war…

Raus und vor der Tür erstmal tief Luft holen! „ Mensch ist der Alte vor Wut stumm geworden? - Aber immerhin. Du hast vier Minuten geschafft, nicht die beste Zeit aber für einen Anfänger gar nicht so übel“.

Ohja danke ihr Super Kollegen, elendiges Pack …. Aber meine Antwort bestand zu dem Zeitpunkt nur aus einem knappen lächeln.

Die Abteilung die vorher in diesen Räumlichkeiten war, war der Customer Service oder in Altdeutsch: Kundenservice.

Du rufst mich an, fragst was wir so haben und Ich.., ich schick Dir dann Hochglanzkataloge und Angebotesticker mit überhöhten Preisen. Mit diesen Preisen gehst Du zur Angebotsabteilung und die geben Dir einen Preis, bei dem Du dich freust und die Firma den Reibach macht.

Der Abteilungsleiter lag hinter seinen Aktenbergen und jemandem mit seinem Ruf, den stören die anderen Kollegen nicht, anfangs wurde der Neue, also Ich, vorgeschickt.
Später bot ich mich dann an, mit dem „Alten“ zu reden.

Glauben Sie mir, sich selbst die Haare verwuscheln, etwas Wasser ins Gesicht kippen und in verstellten Stimmlagen sich selbst erniedrigen.

Bis zum Mittagessen wäre ich ein Star bei den Wagner Festspielen.

Aber kurz danach übernahm ich die Kontrolle als Projektleiter Umstrukturierung / Strategisches Enforcement und war kurze Zeit später Supply Chain Manager weil das einfach viel viel besser klang.

Sie ahnen gar nicht wie schnell man einen Leitz Locher in der Hand hält, und wie leicht ein Hinterkopf eindellt. Die Ältere Kollegin wollte nur schnell eine Rauchen und nahm dabei die Treppe zu schnell.

Alles Unfälle die nun einmal, leider muss ich dazu sagen, geschehen.

Aber nach drei Tagen riecht alles etwas streng. Gut man kann gezielt sagen dass es der korpulente Kollege ist, der sonst die Kataloge eintütet…

Sie ahnen gar nicht was ein dutzend dezent hinterlegter Duftbäume an Mobbing auslösen können.

Aber dann? Durch Zufall fiel mir ein Katalog für Großküchen in die Hände.

Sechshundert Seiten voller Mittel um seine Abteilung zu Organisieren, Integrieren und Blanchieren!

Als Abteilungsleiter kann ich ja die einkommenden Rechnungen kontieren und abzeichnen, den Rest macht dann die Buchhaltung.

Die fragten nur kurz nach was ein Fleischwolf sei… ( Seite 176 unter Großgeräte ).

Wenig später kamen noch die Fritteuse und die Warmhalteplatten ( Seite 63 Mitte und Seite 456- 457 )dazu.

Eine gute Kantine lebt nun mal von der Mundpropaganda, aber wenn es dem Hausmeister schmeckt und man Ihm eine extra Portion für die Gattin Zuhause mitgibt… ab da lief alles wie am Schnürchen.

Die Personalabteilung ließ nur positives verlauten als ich Bewerber mit Adipositas wollte, die chinesische Delegation ermöglichte uns ein Mongolisches All U Can Eat Buffet… und der Hund von Gegenüber… zu Erntedank gibt’s es nun mal einen Truthahn…

Ich muss sagen innerhalb von einer Woche haben wir Organisatorisch sehr viel geleistet!

Ich war eh von jeher ein Stellvertretender Geschäftsführer, der ein offenes Ohr für seine Belegschaft hat.

Auch nehme ich mir jedes Mitarbeitergespräch persönlich zu Herzen, und zu Nieren und neuerdings auch zu Leber. Aber nur mit Röstzwiebeln und Apfelstücken!

Aber bitte kommen Sie doch mit, in mein Büro! Das Fleischerbeil stand auf Seite 147 und gab es im Set mit dem Ausbeinmesser. Nur 99,95 inkl. Versand.

Aber wie unhöflich von Mir!!

Ich vergaß vor lauter Stress doch mich vorzustellen:

Ich bin Herr Hannibal und war genau wie Sie ein Lektor… aber nun kommen Sie doch bitte mal mit das Mittagessen für Morgen muss noch organisiert werden…

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Selbsterkenntnis oder das Interview mit einem Arzt
Jeder kennt das, die inneren Stimmen die einem dies und jenes zuflüstern und anhand deren wir unsere Entscheidungen treffen.

Andere sagen dazu Bauchgefühl, ich würde sagen etwas weniger Döner und schon klappet och wieder mit der Verdauung.

In dem nun vorliegenden Fall ist es so dass der Autor dieser Zeilen nicht eine oder zwei Stimmen sein eigen nennt sondern ein Vielfaches der zehnten Stelle von Pi.

Schließlich mag ich nicht nur Terry Pratchett´s Scheibenwelt, ich möchte darauf leben!

Besorgnis erregend wäre es sicherlich wenn diese Stimmen zu realen Personen im Umfeld werden. Das sagen zumindest einige meiner Stimmen aber die mögen mich eh nicht, und daher höre ich recht selten auf Ihre Meinung.

Das folgende Interview könnte eventuell auch bei Ihnen stattfinden:

Guten Abend sehr geehrte Damen und Herren, ich bin hier in Begleitung von Herrn Professor Doktor Doktor Langweilig...

Bitte entschuldigen Sie es heißt Läängwheel.
Ich habe Deutsch Retroafrikanische Frankokanadische Wurzeln und der erste Teil wird lääng wie längste und wheel wie das Amerikanische Rad gesprochen.

Im akkuraten Hochdeutsch würde es ungefähr „Der mit dem größten Rad“ heißen.

Ohh bitte verzeihen Sie, ich bin lediglich nach Ihrer Visitenkarte gegangen auf der steht…

Ja sehen Sie, aufgrund der doch komplizierten Aussprache bin ich dazu übergegangen den weniger gebildeten Personen die meine äußere Geistige und Spirituelle Peripherie kreuzen diesen doch komplexen Namen in Lautschrift vorzugeben.

Aber auf Ihrer Visitenkarte..

Aber nicht doch! Mein guter Mann sie möchten doch nicht meine Expertise zu diesem Thema in dem ich übrigens eine der Weltweit führenden Koryphäen zähle, mit Ihrer doch einfachen rudimentären Schulbildung in Zweifel ziehen?

Ich bitte abermals um Verzeihung Herr Professor-Doktor-Doktor...

Doktor!

Doktor? Ich dachte Sie seien Profe..


Ja aber Sie haben einen Doktor unterschlagen. Es lautet Prof. Dok.Dok. Dok Phil.med.Pat

Dann bitte ich Sie abermals um Entschuldigung. Und ich habe Abitur!

Ich sagte doch um Ihrer einfachen Schulbildung gerecht zu werden…

Herr Professor ich habe Abitur und habe erfolgreich Journalismus studiert

Mir gegenüber müssen Sie sich doch nicht rechtfertigen, warum Sie Taxifahrer werden wollen…

Nun gut was halten Sie nun von Ihrem Patienten?

Dazu darf ich mich nicht äußern, verstehen Sie! Ich unterliege der Ärztlichen Schweigepflicht.

Und warum stehen wir dann hier?

Sie haben mich doch eingeladen…

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Ich kaufe ein oder warum der Englische Patient nun Däne ist
Ephraim Kishon hatte sein über alles geliebtes Eheweib, Gollum seinen Schaatz und Ich wollte nur einmal etwas schenken was man sich tatsächlich gewünscht hat.

Ich bin ein pflegeleichtes Arschloch, bist Du nett zu Mir, bin ich nett zu Dir, willst Du mir böses werde ich lustig…

Es sollte ein Geschenk werden was man sich wirklich gewünscht hat. Der dezente Handschriftlich vermerkte Zettel ( DIN A4 in Knall Roten Lettern Schriftgröße 32 ) in meiner Hand besagte was es werden sollte.

Einen Hauch von Glamour…

etwas womit ein A-Prominenter eventuell seine Bowlingschuhe mit einsprüht aber wer war Ich das ich diesen einen Wunsch nicht erfülle? Wunsch ist Wunsch und so muss sich auch eine Alte Fee bücken…

So ging ich frohen Mutes mit sauberer aber einfachen Arbeitsjeans, Boots, Pulli und einem sauberen Schlüppi in den besagten Laden.

Das heißt, ich versuchte es. ..
Kaum berührte mein Fuß die innere Seite der Türschwelle sprang eine Jugendlich aussehende Hexe hinter einem Werbedisplay hervor einen Fluch auf den Lippen, löste sich eine übelriechende Wolke aus Ihrer Hand, die mein Gesicht als Ziel hatte.

So stellte es sich für mich zumindest dar, in Wahrheit war es irgend so eine Praktikantin die bestimmt Chantalle´ oder Kimberly hieß und Ihre Wolke der Verdammung war nichts anderes als das neue Parfüm das als ein Giftgas auch in einem Fall von XY-Ungelöst vorkommen könnte.

Ihr Fluch hörte sich im Nachhinein ungefähr so an:
„ Guten Tag, möchten Sie nicht einmal hieran riechen, danach fühlen Sie sich Frisch wie der Morgentau in der Sonne“.
Mal ehrlich Mädel, Morgentau in der Sonne wird zu Nebel und wenn Nebel so riecht wie das Zeug dann ist es Smog frisch importiert aus Shanghai…

Geblendet von der hinterhältigen Attacke wurde ich in das Labyrinth von Knossos geschubst was sich unter dem Tränenreichen geblinzel meinerseits als geschickte Kopie des oben genannten Labyrinthes darstellte und in Wirklichkeit das Regalsystem voller Kopien von Pest, Cholera, Malaria und Stinkwurzextrakt, um der Werbeindustrie gerecht zu werden, abgefüllt in 100ml Flakons.

Die noch nicht einmal einen geraden Boden haben sondern irgendwie auf der Seite liegen müssen.

Stammelnd und um Hilfe flehend krallte ich mich an den Rocksaum einer betagten Oberhexe. „ Tut mir leid dass von Ihnen verlangte ist sicherlich außerhalb Ihrer finanziellen Möglichkeiten. Chantalle´, Ivonne´ zeigt diesem „ Herren“ doch bitte unser Sparprogramm.

Ich weine äußerst selten in meinem Leben, aber wenn ich in diesem Moment auf ein halb volles Wasserglas geblickt hätte, der T-Rex, Er wäre in der Nähe gewesen! Und ein verwirrt drein blickender Mann in grauer Robe mit viel zu großem Zaubererhut würde von einem alten Buch aufblicken und sagen: „ Sie kommen“.

Die Orkischen Helferinnen der Oberhexe geleiteten mich in die Abteilung für den schmalen Geldbeutel. Die Dinge darin sahen aus und rochen wie diese Probepäckchen in den Billighotels.

Wenn Ich damit auftauche könnte ich auch Topfschlagen im Minenfeld üben…

so bedankte ich mich bei den Orks und wurde zur Tür komplimentiert. Der Satz:“ Und komme nicht wieder „ hallte nicht nur in meinem geistigen Ohr wieder, er prangte auch in riesigen Neonröhren über der Tür. Gefolgt von einem „ aber trotzdem bedanken wir uns bei Ihnen für Ihren Besuch in unserem Hause und wünschen Ihnen einen schönen Tag“.

Wer Armee der Finsternis kennt weiß was nun kommen musste…

Die Schrottflinte tauschte ich gegen einen meiner besseren 3-Teiligen Anzüge. Das Ponds Wörterbuch ersetzte nicht nur die Kettensäge es wurde zu einem integralen Bestandteil meiner rechten Hand.

Mit dem Mut der Rechtschaffenden würde ich nun sieben Tage später in diesen neunten Kreis von Dante einkehren und furchtbare Rache üben.

Den mein ist die Rache sprach der Herr, und dieser Feind wollte den totalen Krieg…

Vorgewarnt und gestählt durch meine vorherigen Erlebnisse betrat ich nicht das Geschäft durch die Tür mit der Aufschrift Eingang, nein ich ging schnurstracks in das Drehkreuz über dem ein Schild hing “Ausgang“.

Ich blockierte lediglich drei bis fünf Minuten das besagte Drehkreuz dann musste ich besorgnis erregender Weise feststellen das ältere Damen mit Gehstock renitente Biester sein können.

Ihr Gehstock gestochere unterlag einem immer wieder kehrendem Muster, das ich als routinierter Konsolen Spieler recht schnell erkannte.

Dennoch gab ich klein bei und tat verwirrt, als ein vierzig Kg Praktikums Ork in Ausbildung an meinem Ärmel zog und mich gen Eingang geleitete.

Runde Eins: 1:0 für den Autor

Ich wurde erneut in das Labyrinth des Todes geschickt, aber da die Erbauer eher daran gedacht hatten Stammkunden zu gewinnen statt effektivere Verteidigungswälle aufzuschütten, unterlag der Grundriss des Labyrinthes immer noch meinen verschwommenen Erinnerungen.

Und da stand Sie vor mir: der Endboss, die Oberhexe, der Storemanager in Weiblich.

Aber ich ignorierte Sie und stellte mich in die Reihe wo die erworbenen Chemiewaffen in niedliches Geschenkpapier eingewickelt werden, und als ich dran war, begann es:
„Hvordan går det? [wordänn gor de]? - Taler du tysk? (täler du tüsk) und als Dreingabe schob ich ein lautes Sov godt! [sou gott]
(Wie geht es Dir?- Sprichst Du Deutsch? Und ein lautes“ Schlaf Gut“ und Gedanklich dahinter noch ein: John Boy! )

Der Verkäufer Ork blickte ziemlich hilflos gen Oberhexe und dann kam der Brüller“ Du Ulrike, hier steht ein Pole oder so“.

Ich hielt ab da konstant den Laden auf Trab und behielt trotz vehementer Versuche der Oberhexe die Oberhand.

Ich mimte das einsprühen mit Parfüm Pantomimisch nach. Blätterte Sinn und Wahllos im Wörterbuch und nuschelte mir etwas zu Recht.

Ab und zu kam ein verzweifeltes „ Ulrike „ und das obligatorische Ärmelgezerre… Ich nahm anderen Kunden Ihre Sachen ab, guckte in Fremde Tüten und stellte mich immer wieder am Geschenke –einpack-Tresen an… und durfte anschließend dort auch Zahlen…

Eine Stunde ging es so und zuletzt stand es 12:2 für Mich und ich ging fröhlich pfeifend und ein „ Dann noch einen schönen Tag “ wünschend verließ ich diesen einstigen Hort des Bösen.

Das Geschenk wurde zwar ausgepackt aber ging im Winter dann zu einem Firmen Julklapp…

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Der Morgenmuffel
(in Fachchinesisch: ArchetypusBessernixweckus)

Hingegen der Landläufigen Meinung ist der Morgenmuffel anfangs geschlechtslos, auch wenn frühere Forscher eine Einteilung in Männlich und Weiblich versucht haben.

Neuere Studien belegen hingegen dass der Morgenmuffel drei Stadien während seiner Entwicklungszeit durchläuft:

Frisch geschlüpft und der heimeligen Umgebung seines Natürlichen Lebensraumes, dem Bett und mindestens zwei (bei älteren Exemplaren sogar drei oder Vier) Lagen Bettdecken entzogen, brechen sich Urzeitliche Instinkte Bahn.

Kratzen, beissen, murren und knurren sind die häufigsten Wahrnehmungen die jedem Beobachter zur Vorsicht gemahnen sollten, das Er sich im Revier eines Morgenmuffels befindet.

Das zweite Stadion ist mitunter das befremdlichste!

Kaum wurde das Revier weitgehend markiert kündigt das Rauschen der Toilettenspülung den Morgenmuffel an. Während dieser Phase seiner Entwicklung ist äußerste Vorsicht geboten.

Hält man einem Morgenmuffel von seinem tun inne, oder versucht sich sogar zwischen dem Morgenmuffel und seiner Beute zu stellen, ist mit gröbsten Beleidigungen und Flüchen in mehr Sprachen zu rechnen als der Menschheit bisher bekannt waren.

Sowohl Sprachforscher als auch Altertumsforscher empfinden dieses Stadium des Morgenmuffels als höchst Lehrreich.

Vielmehr wurde in dem kleinem Ort; Gle
ich hinterm Deich rechts, ein Morgenmuffel entdeckt der Rückwärts in Alt-Aramäisch fluchen kann.

Jeden Morgen folgt nun eine wissbegierige Schar von Forschern diesem besonderen Exemplar auf seinen Streifzügen durch sein Revier.

Bewaffnet mit langen Stöcken oder zumindest mit einem Stuhl, halten sich diese Forscher dieses Exemplar vom Leibe, während meist Junge naive Doktoranten auserkoren wurden, den Morgenmuffel zu reizen, damit die Herren Doktoren die Sprachlichen Entgleisungen auf scheinbar ebenso Altertümlichen Spur8 Tonbandgeräten aufnehmen können.

Alleine das Ritual des Reizens ist es, meine Damen und Herren, das wiederum die Soziologen anzieht.

Stellen Sie sich also vor das auserkorene Doktoranten in einem recht unscheinbaren Auswahlverfahren ( Die Älteren schubsen einfach einen Jüngeren nach vorne, wenn die Herren Doktor fragen, wer heute das Reizen übernehmen will).

Dem Morgenmuffel folgt also einen illustre Schar von Forschern, die Treibern einer Treibjagd in nichts nachstehen, die wiederum von Soziologen verfolgt werden, bzw. von Ihren sicheren Plätzen auf Schränken oder zumindest einer Kommode aus beobachtet werden.

Das der Morgenmuffel diesem Allmorgendlichem Ritual eher Mürrisch gegenübersteht, erschüttert nicht nur Tierschützer!!

Das Dritte Stadium eines Morgenmuffels ist wenngleich auch Unspektakulär, das entscheidendste!

In diesem Stadium entscheidet sich erst ob der Morgenmuffel Männlich oder Weiblich ist. Der genaue Vorgang ist den heutigen Forschern noch nicht bekannt.

Xenobiologen vermuten eine Transdentale Mutation in mehreren Paralleluniversen zugleich, die durch ein kurzzeitig auftretendes Wurmloch hervorgerufen wird. Mit anderen Worten, auch diese Forscher wissen nichts Genaues.

Aber nun genug von dem doch eher trockenem Anmutendem Hintergrundwissen. Meine Damen und Herren ich möchte Sie nun mit nehmen, hinein ins Tierreich, hinein ins Reich eines Morgenmuffels!

Folgen Sie einem Morgenmuffel durch sein Revier, vom Bett zum Bad und weiter zu seinen angestammten Beutegründen und lassen Sie sich beeindrucken von Bildern die es in dieser Form von dieser doch recht Einschüchternden Art, bisher nicht gab…

Der Morgenmuffel ist ein Einzelgänger. Auch wenn mehrere Exemplare gleichzeitig gesehen wurden, dienten diese kurzzeitigen Zusammenschlüsse eher hemmungslosen Sex, bis zum Morgen danach, oder ein „Netter“ Urlaub mit einem bis dahin befreundetem Pärchen.

Ist der Bau eines Morgenmuffels ausgemacht, obliegt es dem Partnerwesen des Morgensmuffels, diesen zu zermürben.

Oft schützt sich der Morgenmuffel mit mehreren Lagen, Decken, Kissen und zuweilen sogar dem Bettlaken selbst vor schädlichen Umwelteinflüssen, wie Tageslicht, dem rechtzeitigem Aufstehen und dem Zwang zur Arbeit zu gehen.

Ist der Bau erst einmal abgetragen, sollte man als Partnerwesen die Räumlichkeiten verlassen. Erst die Klospülung kündigt das Erscheinen des Morgenmuffels an. Ein geübter Partner legt bis dahin eine kleine Spur aus mehreren Kaffetassen.

Gerade das erlegen der ersten Kaffeetasse oder vielmehr deren Inhalt ist nichts für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Einem Urzeitlichem Säbeltiger gleich thront der Morgenmuffel über seiner Beute und schlingt dessen warmes inneres in sich hinein.

Der Spur aus Kaffegeruch folgend, ist der Morgenmuffel oft von Laien mit dem Wesen Gollum aus der Trilogie „ Der Herr der Ringe“ zu verwechseln. Lediglich Gang und zuweilen Aussehen finden Anwendung bei einer Beschreibung eines Morgenmuffels.

Oftmals ist es einem Partnerwesen eines Morgenmuffels anzuraten, den eigenen Tee, Kakao oder Kaffeebecher nicht gänzlich zu füllen. Viele Morgenmuffel gerade ihrer behaglichen Wohnhöhle entrissen, nehmen Zuflucht unter dem Frühstückstisch. Durch rumpeln und wackeln, machen sie auf sich aufmerksam und fordern weitere Beute als Opfergabe. Was oft zu Flecken auf der Tischdecke führen kann, daher mein Rat an Sie, bitte füllen Sie ihren eigenen Becher nicht ganz!!

Gäste und zuweilen entfernte aber zufällig in der Gegend weilenden Verwandte bemerken die Anwesenheit eines Morgenmuffels lediglich durch einen leeren Kaffeebechers, der durch die Tischdecke nach oben gereicht wird.

Eine Weigerung oder gar ein Austausch der Flüssigkeit enden leider viel zu oft in Tritten gegen das Schienbein und leider in vielen Fällen sogar in Bissen in die Zehen.
Ein in die enge getriebener Morgenmuffel dem die Beute vorenthalten wird ist leider zu allem in Stande.

Erst die dritte Phase im Leben eines Morgenmuffels macht es dem Partner Leicht den Morgenmuffel zu ertragen. Meist kündigt sich diese Phase mit lauten Schnüffel und einer Hand an, die von unten herab den Tisch abtastet in der Hoffnung etwas Handfesten zum Frühstück zu finden.

Aufgerichtet zu voller Größe, blickt der Morgenmuffel zu seinem Partnerwesen und lächelt diesen an und meint „ Guten Morgen mein Schatz, ich liebe Dich“.

Allein dieser Satz vermag es über alle unbillen hinweg zusehen, die es mit sich bringt, wen man einen Morgenmuffel als Haustier hält.

Oder etwa nicht??

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